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Moral im Abseits (CIR)

25.000€. So viel verdient Messi schätzungsweise pro Spielminute, wohlgemerkt: Minute! Im Gegensatz dazu verdient eine Arbeiterin in der Bekleidungsindustrie in Bangladesh als Mindestlohn 79€ … pro Monat. Das ist nur ein verschwindend kleiner Bruchteil von Messis Monatsgehalt und gerade einmal 22% des existenzsichernden Lohns in Bangladesh. Aber dafür hat der Fußballer dann ja auch ein schönes Trikot, das man gut und teuer verkaufen kann.

Höher, schneller, weiter – in diese Richtung entwickelt sich in der Sportindustrie, besonders im Profifußball, fast alles: von Gehältern über Sponsoringausgaben bis zu den Stückzahlen der produzierten Sport- und Fanartikel. Auf der Strecke bleiben dabei die Menschenrechte der tausenden von Arbeiter:innen, die oftmals in Asien oder Zentralamerika unter unwürdigen Arbeitsbedingungen und zu Hungerlöhnen für die großen Sportmarken und Sportevents schuften.

Gerade bei dieser WM 2022 in Katar wird der Kontrast zwischen den Mächtigen in der Sportwelt und den Menschen, die unter menschen-unwürdigen Bedingungen arbeiten und durch Profitgier ausgebeutet werden, besonders deutlich.

Die Broschüre “Moral im Abseits” schaut hinter die Kulissen von Sport-Großereignissen wie der Fußball-WM, diskutiert die Rolle des Sports am Beispiel des Fußballs aus unterschiedlichen Perspektiven (bspw. “Der Fußball, den ich lieb(t)e” (Rico Noak); “Feier der Menschlichkeit” (FIFA)) und beleuchtet die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse und Abhängigkeiten im Sport. Anhand der big player Adidas, Puma und Nike werden nicht nur Menschenrechtsverletzungen in der Sportartikelindustrie aufgezeigt, sondern auch Auswirkungen auf Klima und menschliche Existenzen entfaltet. Dabei verbleiben die Ausführungen nicht nur bei einem kritische Anprangern der aktuellen Verhältnisse, am Ende der Broschüre werden konstruktive Nachhaltigkeitsinitiativen in der Sportartikelbranche und pragmatische Aktionsideen für menschen-würdige Arbeitsbedingungen aufgezeigt.

Das Heft möchte sich an alle Sportliebhaber:innen, an Fußballfans und Aktive, denen Menschenrechte vor Profit gehen, richten. Es möchte informieren und wachrütteln, um aktiv zu werden für mehr Solidarität in der Welt des Sports – so steht es im Vorwort. Eine lesenswerte Lektüre, die den kritischen Blick auf die anstehende WM schärft und wegen der konkreten Aktionsideen auch durchaus im Unterricht (ab Sek 1) thematisiert werden kann.

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich grundsätzlich das „Globale Lernen“. Andrea Tüllinghoff, Referentin für Globales Lernen mit Misereor im Bistum Osnabrück, bietet dazu weiterführendes Unterrichtsmaterial sowie praxisorientierte Veranstaltungen an.

Bei Interesse und Anfragen kann per Mail (a.tuellinghoff@ bistum-os.de) mit ihr Kontakt aufgenommen werden.

Denn die Frage bleibt: Fußball-WM in Katar schauen oder boykottieren?

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