Anhand typischer Unterrichtsthemen wie bspw. der Reich-Gottes-Botschaft, den Zehn Geboten, den Propheten, dem Kirchenjahr oder der Sünde stellen Gerhard Büttner und Oliver Reis unterschiedliche Verstehensweisen (sogenannte „Modelle“) von Schüler:innen, Lehrer:innen und der Fachtheologie dar: Vor dem Hintergrund einer Kinder- und Jugendtheologie werden die unterschiedlichen Modelle in den Blick genommen, zueinander in Beziehung gesetzt und als didaktische Ressource fruchtbar gemacht. Dabei berücksichtigen die Autoren, dass sich die Verstehensweisen und die damit verbundenen Unterrichtsinszenierungen (natürlich) über die verschiedenen Schulformen und -stufen hinweg unterscheiden, und zeigen in einer differenzierten Auseinandersetzung die jeweiligen schulstufenspezifischen Konsequenzen auf.
Insbesondere für Lehrer:innen bietet das Buch alltagspraktische Vorteile: Einerseits können sie die theologischen und entwicklungspsychologischen Perspektiven ihrer Schüler:innen zu klassischen Unterrichtsthemen kennenlernen und andererseits ihr theologisches Wissen durch die fachlich-theologischen Diskussionen auffrischen und ihre eigene theologische Position somit besser einordnen. Durch das Bewusstwerden über die unterschiedlichen Modellierungsmöglichkeiten von Schüler:innen lassen sich didaktisch dann unterrichtliche Dramaturgien ableiten.
Insgesamt erweist sich das Buch als sehr anschlussfähig an einen christlichen Religionsunterricht und die damit einhergehende Frage, wie sich Religionslehrer:innen und Schüler:innen zu einem Sachverhalt/ Position selbst positionieren (können).